Je mehr man über Resilienz lesen kann, um so häufiger begegnen einem (implizite) Definitionen und Anwendungen, die manchmal nicht mehr viel mit der eigentlichen Bedeutung zu tun haben. Zum Beispiel wird über Resilienz geschrieben, aber Stressmanagement gemeint. Stressmanagement und Resilienztraining sind beides Ansätze, die darauf abzielen, Menschen dabei zu helfen, besser mit den Herausforderungen des Lebens umzugehen. Sie unterscheiden sich jedoch in ihrem Fokus und ihren Methoden.
Stressmanagement:
1. Ziel: Stressmanagement konzentriert sich darauf, akuten Stress zu reduzieren und den Umgang mit stressigen Situationen zu verbessern.
2. Methoden: Es beinhaltet Techniken und Strategien zur unmittelbaren Bewältigung von Stress, wie z.B. Zeitmanagement, Entspannungstechniken (z.B. Meditation, Atemübungen), körperliche Aktivität, gesunde Ernährung und Schlafhygiene.
3. Fokus: Der Hauptfokus liegt auf der Identifikation von Stressoren (Auslösern von Stress) und der Entwicklung von Fähigkeiten, um die Auswirkungen von Stress auf den Körper und die Psyche zu mindern.
4. Anwendung: Stressmanagement kann sowohl präventiv als auch reaktiv angewendet werden, d.h. es hilft sowohl dabei, Stress vorzubeugen als auch mit bestehendem Stress besser umzugehen.
Resilienz-Training:
1. Ziel: Resilienz-Training zielt darauf ab, die allgemeine psychische Widerstandsfähigkeit zu stärken, sodass eine Person besser mit den unvermeidlichen Herausforderungen und Rückschlägen des Lebens umgehen kann.
2. Methoden: Es umfasst Techniken zur Stärkung der inneren Stärke und der positiven Einstellung, wie z.B. Achtsamkeitstraining, kognitive Umstrukturierung (Änderung negativer Denkmuster), Aufbau von sozialer Unterstützung und Förderung von Selbstwirksamkeit.
3. Fokus: Der Hauptfokus liegt darauf, langfristige Fähigkeiten zu entwickeln, um trotz widriger Umstände psychisch gesund und funktionstüchtig zu bleiben. Es geht um die Stärkung der Fähigkeit, sich zu erholen und an schwierigen Situationen zu wachsen.
4. Anwendung: Resilienz-Training ist hauptsächlich präventiv und langfristig ausgerichtet, da es darum geht, eine generelle psychische Robustheit zu entwickeln, die in verschiedenen Lebensbereichen angewendet werden kann.
Zusammengefasst: Stressmanagement zielt auf die direkte Bewältigung und Reduktion von Stress ab, während Resilienz-Training darauf abzielt, die langfristige psychische Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit zu stärken. Beide Ansätze sind wichtig und können sich gegenseitig ergänzen, um Eure allgemeine psychische Gesundheit und Lebensqualität zu verbessern. Das Geheimnis liegt bei beiden im Tun: Einfach mal machen.