Resilient als Community Manager

Wer ist resilient, wenn nicht Community Manager!? Die erfahreneren Kollegen werden jetzt vermutlich nicken, aber gerne erläutere ich, warum ich denke, dass so ist!

Das Leben ist kein Ponyhof
Das Leben ist kein Ponyhof

Community Manager arbeiten häufig in sehr sichtbaren Positionen. Sie führen und leiten ehrenamtliche Moderatoren, stellen Regeln auf und achten auf deren Einhaltung. Sie aktivieren Online-Communities und betreuen häufig auch Social Media Kanäle für das eigene Unternehmen oder die Marke. Sie sind Mittler zwischen Plattformbetreiber und den eigenen Usern. Sie müssen unangenehme Botschaften überbringen („Schöne Idee, machen wir nicht!„) und Entscheidungen des Betreibers erklären oder zum Teil auch „aktiv“ aussitzen.

Sie müssen mit sehr viel Informationen auf unterschiedlichsten Ebenen arbeiten, sie brauchen ein exzellentes Zeitmananagement. Sie müssen belastbar sein und nicht nur die – zum Teil sehr persönlich werdende – Kritik einstecken können, sondern auch ihr Vorgehen intern erklären und rechtfertigen. Sie sind öffentliche Personen, man kann einen guten Teil ihrer Arbeit lesen, und viele Menschen glauben deswegen, die zugrundelegende Strategie beurteilen zu können. Jeder User meint, es besser machen zu können („kommunizieren kann doch jeder!“ und „Da muss man einfach nur mal draufhauen, dann sind sie ruhig!„). Intern heißt es oft: „Die kosten nur Geld und erwirtschaften nichts – oder können sie etwas anderes beweisen?“ Können sie in der Tat nicht, weil sie selten in Personalunion hauptverantwortlich Marketingaufgaben und Conversion vorantreiben.

Faktoren wie positive Effekte einer guten Kommunikationsstrategie, eine hohe Nutzerzufriedenheit, Aktivität und Vernetzung der Mitglieder untereinander schreiben sich wiederum gerne auch andere Abteilungen auf ihre Fahnen. Trennscharf sind die Effekte unserer Arbeit dadurch leider eher selten. Und trotz aller Widrigkeiten, ich habe diesen Job geliebt! Wichtig ist, man lernt…

  • …dankbar zu sein für hilfreiches Feedback – denn viele Menschen wollen ja helfen
  • …Kritik zu würdigen – kritische User sind im Grund häufig die größten Fans, sie wissen es nur manchmal nicht
  • …Kritik nicht persönlich zu nehmen – man nimmt ja Kritik für das ganze Unternehmen an und ist eher Postbote
  • …sein Netzwerk gezielt aufzubauen und es zu nutzen – eine gesunde Community und loyale Mitglieder sind er beste Schutz, auch in Zeiten, wo man selber nichts mehr schreiben kann oder sollte
  • …souverän hinter seinen Entscheidungen zu stehen, auch wenn man sie manchmal mit seiner Intuition begründen muss, weil es an Statistik mangelt
  • …Klarheit, Transparenz, Konsequenz und Nachvollziehbarkeit des eigenen Handelns zu zeigen – denn nur so kann man online Menschen leiten und führen; und das ist eine der edelsten Aufgaben eines Community Managers
  • …zu improvisieren – denn meistens kommt es in der schnelllebigen Branche doch wieder ganz anders, als man gedacht hat. Langweilig wird einem dieser Job jedenfalls nicht
  • …gelegentlich herzhaft zu lachen über die zum Teil absurden Geschichten, in die man als Community Manager gerät – hier hilft ein Team, welches die Komik der Situation sofort erfasst

Für einen Austausch mit Kollegen empfehle ich das Barcamp CommunityCamp Berlin und dort besonders die häufig stattfindende und lustige „Community Manager Selbsthilfegruppe“. Job-Einsteigern oder gestressten Kollegen empfehle ich unsere Resilienz-Workshops und Trainings!

silkeschippmann

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